Olympisch Gold

Jens Weißflog holte sich 1994 hier in Lillehammer die Goldmedaille im Olympischen Skispringen. Ich schaue aus dem Fenster vom Wohnmobil direkt auf diese Schanze, gelegentlich hört man ein „sssssst . . . . . . Klapp . . . Zsssssss“ der Springer. Der Stellplatz auf dem Parkplatz unterhalb der Schanze ist klasse, wir haben Ausblick auf die trainierenden SportlerInnen, die olympische Fackel, ein noch grünes Weizenfeld, auf Lillehammer im Tal. So schön, dass wir noch einen Tag länger bleiben.

Das Örtchen ist angenehmer, schöner und entspannter als erwartet. Wir touren mit unseren Rädern um den Schanzenberg und zum Skizentrum, dort wird auch Langlauf und Biathlon trainiert. Am Nachmittag noch einen Sprung in den Bergbach.

Weiter nordwestlich von Lillehammer beginnt der Peer Gynt Vegen, eine Schotterstraße die über ein baumloses Hochplateau und eine wunderschöne wilde Landschaft führt. Dann wieder ins Tal hinunter und weiter nordöstlich aufs nächste Hochplateau ins Landschaftsschutzgebiet Åsdalstjørna. Das ist so menschenleer, hier gibts nur Flechten. Wir bleiben immer wieder stehen und bestaunen die Landschaft mit offenen Mündern. An einem See gibt es einen recht großen Rastplatz und dort verbringen wir eine einsame kühle schöne Nacht. Regen und Sonne wechseln sich immer wieder ab.

Tags drauf landen wir in Røros, hier wurde bis in die achtziger Jahre Kupfer abgebaut und verhüttet. Das Dorf ist niemals abgebrannt oder verwüstet oder bombardiert worden, und zwischen den aufgetürmten Schlackehaufen stecken uralte winzige uralte Holzhütten. Wir klappern die zwei Straßen auf und ab und genießen ein Bier in der Sonne.

Wegen einer Brückenbaustelle, die für Fahrzeuge über 3,5to gesperrt war, mussten wir einen Umweg nehmen der uns nach Selbu geführt hat. Ein Parkplatz zwischen dem See und dem Reitstadion ist unser Schlafplatz. Das wird der nördliche Wendepunkt, ab jetzt ist der Plan, langsam an der Küste wieder Richtung Süden zu mäandern.

Jetzt sind wir schon mehr als zwei Wochen unterwegs. Ein wenig Normalität stellt sich schon ein. Obwohl wir fast 24/7 miteinander zu tun haben, gibt es wirklich wenig Spannungen oder Streit. Trotzdem gibt es natürlich nerviges, und in so einem Moment kann man sich im fahrenden 16m2 Tinyhouse nicht gut aus dem Weg gehen. Ich bin froh, dass es bis jetzt so gut klappt. *auf Holz klopf*

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