Sörensen muss warten

Vor lauter Nervosität fange ich an, den Watzmann vom Ambros zu zitieren: „Auffi muass i! Auffi auffn Berg! Holerreiduljööh!“ Bevor ich weiterjodeln kann, bringt mich die Pilotin zum Schweigen. Auch unser aktuelles Hörbuch mit KHK Sörensen zweiter Teil – mit dem wir bei geraderer Strecke sehr viel Spaß haben – ist konzentrationsfördernd pausiert. An dem Fluss Aude entlang kurvt die D118 in die Pyrenäen Richtung Spanien und wir da drauf, durch in den Fels gehauene niedrige Halbtunnel immer weiter hinauf in den Nebel der Wolken. Seit dem komplizierten und kratzigem Weg beim Cousin, wo die Box ihre ersten Wunden erlitten hat, sind wir bei engeren Strecken vorsichtiger geworden.

Die D118 führt weiter durch die Schlucht Gorges de Saint Georges und eine grandiose Landschaft. Wir führen ein humoriges Gespräch über unsere Beziehung(en) und vergessen darüber unsere Aufregung, und dann sind wir schon durch die Wolken oben auf fast 1800m, die Sonne schaut vorbei und ein weites Tal tut sich auf, Pyrenäen 2000, olympischer Wintersportort. Ein kleiner Parkplatz an einem Outdoor-Kunst-Pfad wird unser Nachtplatz. Das war eine wunderschöne Fahrt heute!

Zu verdanken haben wir den Tipp mit der schönen Route Laetitia und Arie, die D118 verläuft direkt vor ihrer Haustür in Mezamet. Die letzten beiden Tage stand die Box in Ihrem Garten, und wir verbrachten eine wunderbare Zeit mit den beiden Freunden und ihrem 3-wöchigem Baby. Ein Besuch auf dem Wochenmarkt im Städtchen, eine Runde um den See (mit Säugling-Fotosession), schön viel essen, feinen Wein kosten,  gemütlich rumhängen und quatschen. Die kleine Familie ist uns sehr ans Herz gewachsen.

Zuvor waren wir nochmal auf einen Abstecher am Meer, zwischen Sète und Agde führt ein schmales Stück Land am Meer entlang, in der Mitte ein komfortabler Stellplatz. Wir liegen kurz am Strand, aber für Shorts ist es zu kalt! Es schüttet die ganze Nacht, zum Glück für Conny und ihre Online Kurse scheint am Morgen dann wieder die Sonne. 

Und davor hatten wir einen feinen Nachmittag in Avignon. Toll gelegen der Campingplatz gegenüber der Altstadt auf der anderen Seite der Rhone. Mit einer kleinen Personenfähre setzten wir über den Fluss. Während Conny einen Termin für die Schönheit absolvierte, bin ich mit Rollstuhl und Kamera durch die Altstadt mäandert.

Zuerst durch ganz winzige und menschenleere Gassen, dann wurde es lebendiger und wuseliger. Wir trafen uns wieder  und sind zusammen weitergebummelt an vielen kleinen Läden und schönen Schaufenstern. Diese Stadt hat uns sehr gut gefallen, sie wirkt sehr lebendig und durch die Uni sieht man verhältnismäßig viele junge Menschen. Das jährliche Theaterfest führt zu spürbarer Kultur. Hier werden wir nochmal herkommen!

Der GFK Experte am nächsten Morgen hat eine einfache Lösung für unser Loch: mit einem Spezial Tape wird es zugeklebt. So können wir erstmal schnell weiter, ohne dass wir uns Sorgen wegen Wasser machen müssen. Ich hoffe in Marokko werden wir eine günstige Reparatur bekommen.

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2 Antworten zu „Sörensen muss warten“

  1. Es ist schön, ein wenig mit Euch zu reisen… liebe Grüße
    Mit dem Spezialtape kommt Ihr ja auch gut bis Berlin und GFK-Rep ist ja keine Raketentechnik, vielleicht passt ja ein Weinkorken für die Isolation.


  2. Avatar von Gerhard Hynek
    Gerhard Hynek

    Glückwunsch zu diesem „Tagebuch“ auf digitaler Basis! Die Strassen dort kenne ich nicht, werde das vielleicht später mal nachholen.
    Ich werde demnächst länger auf Deine Mail antworten, umarme Euch vorerst digital. melde mich wieder, wenn mein Marokko-Trip sicher gebucht ist, wahrscheinlich Marrakech oder Agadir Weekend 13./14. Dezember, eventuell noch ein-zwei Tage davor oder danach.
    Liebe Grüsse an Dich und Conny!
    Gerhard


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